Die Ausgangssituation dürfte in vielen Kanzleien bekannt sein: Die Kanzlei bekommt immer mehr Mandanten, man ist zunehmend ausgelastet. Wahrscheinlich hat man auch schon mindestens einen geschätzten Mitarbeiter durch ein attraktives Angebot eines Mitbewerbers verloren. Nun beschäftigt man sich intensiv mit der Mitarbeitersuche, aber es sind kaum freie Fachkräfte am Markt zu finden.

 

Nicht mehr der Kandidaten stellt sich vor, sondern das Unternehmen

Wie macht man als kleine Kanzlei auf sich aufmerksam und erweckt das Interesse potentieller Kandidaten? Der Auftritt an Hochschulen und Messen ist natürlich ein optimales Mittel, um bereits Kontakte zu den Absolventen von morgen zu knüpfen. Vielen kleinen und auch mittleren Kanzleien fehlen jedoch die finanziellen Mittel für einen Messeauftritt. Abgesehen davon, sind in den letzten Monaten viele solche Möglichkeiten der Pandemie zum Opfer gefallen.

Wo und wie suchen Sie aktuell nach Kandidatenn? Viele Kanzleien setzen immer noch auf Altbewährtes, indem sie durchaus kostspielige Inserate in den gängigen Printmedien schalten. Das Problem ist, dass sich die Zielgruppe mit diesen Printmedien praktisch nicht mehr auseinandersetzt. Wenn Sie weiterhin via Inseraten auf Kandidatensuche gehen möchten, sollten Sie diese in einschlägigen Fachmagazinen veröffentlichen und nicht in Tageszeitungen etc. Viel sinnvoller wäre es jedoch, am eigenen Online-Auftritt zu arbeiten und aktiv nach potentiellen Kandidatenn zu suchen.

 

Fettnäpfchen Zeitungsinserate

Noch einmal zum Thema Inserate: Vielleicht finden Sie, dass sich viele der Bewerbungen austauschbar präsentieren, dass der Individualismus fehlt, die Bewerbungen per Copy-and-paste erstellt werden und nur der Kanzleiname ausgetauscht wird. Wie sieht es jedoch aus mit Ihren Stellengesuchen, wann wurden diese das letzte Mal überarbeitet? Wer Individualität erwartet, muss diese auch selbst bieten können. In Ihren Stellenanzeigen sollte nicht nur ersichtlich sein, was Sie erwarten, sondern mindestens genauso detailliert, was man von Ihnen erwarten kann.

Und noch ein Tipp: Finden sich in Ihren Inseraten die Formulierungen, dass Sie auf der Suche nach „ausgezeichneten“ oder „exzellenten“ Fachkräften suchen? Das mag ja durchaus den Tatsachen entsprechen, schreckt aber potentielle Kandidaten ziemlich ab. Wer bezeichnet sich selbst schon unbedingt gerne als „exzellent“ und woran wird das überhaupt bemessen? Errichten Sie Ihren künftigen Kandidatenn keine solchen Hürden, sondern zeigen Sie ihnen, dass mit ausreichend Interesse an der Materie auch durch Weiterbildungen viel erreicht werden kann.

Betonen Sie, was Ihnen wichtig ist, aber stellen Sie keine ellenlange Anforderungsliste. Die Erfahrung zeigt, wenn ein Kandidaten eine einzelne Anforderung nicht erfüllt, bewirbt er sich in der Regel gar nicht erst. Auch, wenn er die anderen Anforderungen allesamt erfüllen würde. Je spezieller die Arbeiten in Ihrer Kanzlei sind, desto mehr muss die Betonung darauf liegen, dass Sie gewillt sind, Kandidaten aus- und weiterzubilden.

 

Wie aufschlussreich ist Ihre Webseite?

Wenn sich ein potentieller Kandidaten für Ihre Kanzlei interessiert, wird er im Internet nach Informationen über Sie suchen. Versetzen Sie sich in seine Lage: Was erfährt man dort über Sie? Wenn Sie hohe Anforderungen an Ihre künftigen Fachkräfte stellen, müssen Sie davon ausgehen, dass diese selbige auch an Sie stellen. Erfährt man also auf Ihrer Webseite, was Sie von allen anderen Arbeitgebern unterscheidet, warum ausgerechnet bei Ihnen das Arbeiten besonders attraktiv ist? Bei einer langweiligen Präsentation Ihrer Kanzlei dürfen Sie sich auch keine spannenden Bewerbungen erwarten.

Zu den Informationen, welche für potentielle Kandidaten von Bedeutung sein können, gehören beispielsweise Lage und Erreichbarkeit der Kanzlei, Ausstattung des Arbeitsplatzes, Weiterbildungsmöglichkeiten, Zusatzleistungen, Bilder der Kanzlei…. Und da darf zur Auflockerung neben Standardbildern auch gerne eins dabei sein, welches die Mitarbeiter in einer geselligen Runde zeigt, bei einer gemeinsamen Feier oder einem Ausflug etc.

 

Prüfen Sie Bewerbungen zügig

Sie haben sich für einen Kandidaten entschieden, kontaktieren ihn und erfahren, dass er bereits woanders zugesagt hat. Ist Ihnen das schon einmal passiert? Dann haben Sie den Interessenten wahrscheinlich zu lange auf Ihre Antwort warten lassen. Wenn Kandidaten im Bewerbungsprozess eines nicht sind, dann ist es geduldig. Jeder möchte die unsichere Zeit der Jobsuche möglichst bald hinter sich lassen. Unsere Welt ist schnelllebig, wir möchten alles und das sofort.

Ihr potentieller Kandidaten wird deshalb ziemlich sicher nicht darauf warten, bis sich die „beste“ Kanzlei bei ihm meldet, sondern die schnellste mit der ehesten Rückmeldung. Teilen Sie dem Kandidaten unverzüglich mit, wenn Sie seine Bewerbung erhalten haben und wann er mit einer weiteren Rückmeldung rechnen kann. Wenn der Mitarbeiter infrage kommt, laden Sie ihn so rasch als möglich zum persönlichen Gespräch ein. Und halten Sie sich unbedingt an alle Fristen, welche Sie kommunizieren!

 

Wie können Sie als Arbeitgeber punkten?

Klare Strukturen, Ansprechpartner und Arbeitszeiten sind die wichtigsten Faktoren, die sich angehende Steuerfachangestellte wünschen. Das bedeutet nicht, dass keine grundsätzliche Bereitschaft zur Mehrarbeit vorhanden ist, aber unbezahlte Überstunden und lange Arbeitstage, die vom Arbeitgeber standardmäßig gefordert werden, sorgen für ein schlechtes Image in der Branche. Und wie den Erfahrungen in einschlägigen Foren zu entnehmen ist, handelt es sich hierbei um kein Klischee, sondern um eine nach wie vor übliche Vorgehensweise.

In Bezug auf Work-Life-Balance und flexible Arbeitszeiten ist also noch jede Menge Luft nach oben. Vielleicht kann Ihre Kanzlei mit flexiblen Arbeitsmodellen und mobilem Arbeiten punkten? Oder es gibt eine Möglichkeit, dass bei einem kurzfristigen Betreuungsengpass Kinder stundenweise mit ins Büro genommen werden können?

Der nächste große Punkt auf der Wunschliste der Angestellten in der Steuerbranche ist die persönliche und fachliche Entwicklung. Auch ein kollegiales Miteinander und Freude an Teamwork sind den künftigen Kandidatenn enorm wichtig.

Bei der neuen Generation der Absolventen steht die Selbstständigkeit zunehmend nicht mehr im Vordergrund. Sie leisten gute Arbeit als Angestellte, halten sich aber zurück, wenn es um die Partnerschaft in Kanzleien oder deren Nachfolge geht. Jobhopping ist kein typisches Phänomen der Steuerberatungsbranche, denn wer in seiner Kanzlei gute Arbeitsbedingungen vorfindet, bleibt gerne langfristig dort.

 

Passende Steuerfachangestellte finden

Vielleicht versuchen Sie schon eine Weile, passende Mitarbeiter und Auszubildende zu finden, was sich aufgrund der angespannten Personallage schwierig gestaltet? Die Mitarbeitersuche nimmt einen großen Teil des Tagesgeschäfts ein und hält Sie von anderen wichtigen Tätigkeiten ab? Sie mussten bereits Termine mit Mandanten verschieben oder absagen aufgrund von Personalmangel?

Dann ist es Zeit für ein professionelles Personalrecruitment. Profitieren Sie von Kontakten und Reichweite von Fachkraftdirekt. Teilen Sie uns Ihre Wünsche und Anforderungen an die künftigen Mitarbeiter mit und wir gehen gezielt auf die Suche für Sie.

In Kürze gehört der Fachkraftmangel in der Steuerbranche zumindest für Ihre Kanzlei der Vergangenheit an!