… was können Sie dagegen unternehmen?
96.000 offene Stellen warteten 2021 darauf, von Informatikern besetzt zu werden. Auch für 2022 sehen die Zahlen nicht viel anders aus. Softwareentwickler, IT-Spezialisten und IT-Berater sind derzeit besonders gefragt, Innovation und Wertschöpfung bleiben auf der Strecke. Bis zu 182 Tage bleibt eine Stelle unbesetzt.
Die wenigen passenden Kandidaten haben oftmals exorbitante Gehaltsvorstellungen, sind aber gleichzeitig wenig flexibel. Ein weiterer Punkt, der bei der Besetzung von IT-Stellen oftmals thematisiert wird, sind die mangelnden Social skills der Kandidaten.
Mangelt es auch in Ihrem Betrieb an Fachpersonal und Sie wissen nicht, was Sie dagegen unternehmen können?
Wunschkandidaten selbst abwerben
Wenn Sie auf Bewerbungen von passenden Kandidaten warten, könnte es sein, dies für Ihr Unternehmen ziemlich teuer werden kann. Sie können Projekte nicht weiter entwickeln, mit dem technischen Fortschritt nicht mithalten etc. Außerdem verschwenden Sie in jeder Kandidatenrunde eine Menge Zeit, wenn Sie unpassenden Kandidaten Abläufe erklären, Probetage anbieten etc. und letzten Endes kommt es doch nicht zur Zusammenarbeit.
Bei Ihrem Wunschkandidaten müssen Sie mit völlig offenen Karten spielen, denn dieser muss eine weitreichende Entscheidung für sich treffen. Er muss wissen, was sich für ihn zum Besseren wendet, wenn er für Sie arbeitet, warum er seine vertraute Arbeitsstelle und die bekannten Kollegen verlassen soll. Im Sinne des freien Wettbewerbes ist eine solche Vorgehensweise auch erlaubt. Wenn Sie mit einem Unternehmen in einer Geschäftsbeziehung stehen, sollten Sie allerdings davon absehen, währenddessen dort Mitarbeiter abzuwerben.
Für die erste Kontaktaufnahme empfiehlt sich die Hilfe von Fachkraftdirekt, wir finden Ihre Wunschkandidaten und berichten ihnen diskret von der neuen Chance, die sich ihnen bieten könnte. Weitere Überzeugungsarbeit müssen Sie anschließend selbst leisten, aber die wichtigsten Weichen sind an dieser Stelle bereits gestellt. Einen Wunschkandidaten an seinem Arbeitsplatz zu kontaktieren ist für Sie als Unternehmer nicht empfehlenswert. Unproblematischer sind daher soziale Netzwerke wie Facebook, Xing oder LinkedIn.
… und was unternehmen Sie, wenn es Ihnen selbst passiert, dass einer Ihrer besten Mitarbeiter abgeworben wird? In erster Linie sollten Sie das Gespräch suchen, bevor Sie ihn kampflos ziehen lassen. Wenn Sie seine genauen Beweggründe kennen, gibt es vielleicht Möglichkeiten, etwas zu verändern oder zu verbessern, was ihn dennoch zum Bleiben bewegt, wenn er grundsätzlich mit Arbeit, Bezahlung und Betriebsklima nicht unzufrieden war. Geben Sie dem Mitarbeiter Bedenkzeit und unterhalten Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Wenn sich am Entschluss nichts ändert, sollten Sie dem Mitarbeiter einen fairen Abschied ermöglichen, denn so ist auch ein Comeback möglich, falls die neue Arbeitsstelle doch nicht den Vorstellungen entspricht.
Mit Freelancern arbeiten
Bevor Sie ein Projekt aus Personalmangel absagen müssen oder ein bestehendes nicht fertig wird und Sie dadurch wieder Kunden verärgern und verlieren, sollten Sie darüber nachdenken, die Lücke vorübergehend durch einen IT-Freelancer zu schließen.
Sorgen über die Qualität der Arbeit brauchen Sie bei einem selbstständigen und auf eigene Rechnung arbeitenden IT-Freelancer kaum haben. Sie leben vom positiven Feedback ihrer Kunden und sind darauf angewiesen, exzellente Arbeit zu liefern, um ihr Gewerbe profitabel führen zu können. Auch hier können Personalvermittler Ihnen dabei helfen, die geeignete Fachkraft für Ihr Unternehmen zu finden.
Schulungen anbieten
Hochschulabsolventen verfügen über eine Menge Kenntnisse… In der Theorie. Die Praxiserfahrung fehlt meistens völlig, und falls nicht, haben diese Absolventen meistens schon ewig fixe Jobzusagen, aus denen sie auswählen können. Sie können versuchen, sich um einen solchen Absolventen zu bemühen, oder aber einem interessierten Theoretiker zu seiner Praxiserfahrung verhelfen. Dabei muss es sich um keinen Hochschulabsolventen handeln, wenn jemand ein großes Interesse am Programmieren mitbringt, kann man viel daraus gewinnen.
In sogenannten „Coding Bootcamps“ werden über einen Zeitraum von circa vier bis zwölf Monaten interessierte Kandidaten fit gemacht für einen Einstieg in die IT-Branche. Sie können als Data Scientist, Web Developer oder Java Entwickler bei Ihnen einsteigen. Die Gebühren für ein solches Boot-Camp sind zwar nicht ganz unerheblich, aber da diese Absolventen in der Regel auch ein geringeres Grundgehalt erhalten als ein Hochschulabsolvent, macht sich die Ausbildung auf die Dauer gesehen durchaus bezahlt für Sie. Halten Sie also die Augen offen nach jungen, ambitionierten Talenten – oder lassen Sie es Fachkraftdirekt für Sie tun.
Eine weitere Möglichkeit ist es, selbst Kontakte zu Coding Bootcamps zu knüpfen und dort im Talentepool zu fischen.
Notfalls Aufgaben auslagern
Sind größere Lücken im Arbeitsprozess vorhanden, die über Freelancer nicht zu schließen sind, besteht die Möglichkeit des Outsourcings oder Offshorings. Nachdem vom IT-Fachkräftemangel jedoch ganz Deutschland betroffen ist, geht es hierbei meistens um das Auslagern von Aufgaben oder Teilbereichen an ausländische Unternehmen. Indien, Dubai oder China stehen für diese Aufgaben hoch im Kurs.
Eine solche Auslagerung bedeutet einiges an Kostenersparnis für Sie als Unternehmer: Die Lohnkosten in diesen Ländern sind geringer, Sie ersparen sich Büroausstattung und Verwaltung. Zudem können Sie vom speziellen Fachwissen dieser Länder profitieren.
Beim Outsourcing gilt es jedoch auch einiges zu beachten:
So sollten beispielsweise ausländische Verträge ausreichend geprüft werden, sodass es zu keinen versteckten zusätzlichen Kosten kommt.
Natürlich stellt sich auch die Frage, inwieweit Ihr Unternehmen bereits Erfahrung in der Durchführung internationaler Projekte in englischer Sprache hat. Wie stehen Ihre Mitarbeiter zu der Idee, fühlen sie sich dadurch überrumpelt, haben sie Angst um ihren Job?
Außerdem gilt es, die Projektdetails zu beachten. Müssen externe Mitarbeiter gesetzliche Regelungen beachten, die es in ihrem Land zum Beispiel nicht gibt? Wie viel internes Firmenwissen ist notwendig für die Projektdurchführung?
Eine gute Planung ist also extrem wichtig für ein erfolgreiches Auslagern von Projekten oder Teilbereichen.